Dienstag, 18. November 2014

"Menschliches Verhalten in sozialen Netzwerken" - Einleitung

Sehr geehrter Leser,

Unter dieser Anlaufstelle werden Sie, im Rahmen der Veranstaltung "Einführung in die Sozioinformatik" an der TU Kaiserslautern, in Zukunft einen siebenteiligen Artikel zum Thema "Menschliches Verhalten in sozialen Netzwerken" vorfinden. Von vorne herein möchte ich hier klarstellen, dass es nicht darum gehen wird die Ursachen des gegebenen Verhaltens wissenschaftlich zu ergründen, sondern dieses zu beschreiben und Fragen dazu aufzuwerfen. Sollte ich im Folgenden Ursachen für verschiedene Verhaltensmuster andeuten, so handelt es sich hierbei um reine Spekulation meinerseits und somit ist dies keinesfalls für bare Münze zu nehmen.


/i1.kym-cdn.com/photos/images/original/000/239/102/365.jpg

In dieser Einleitung werde ich kurz die Themen der kommenden sieben Teile umreißen und erklären, warum diese für mich wichtig scheinen.

Starten werde ich mit dem Thema "Clickbaiting-Seiten". Hierbei handelt es sich um Websites, welche in ihrer Vorschau oft mit reißerischen Titeln versehen sind, um den Nutzer auf die Seite zu locken. Im Prinzip ist dieses Vorgehen nicht verwerflich. Warum es trotzdem zu Problemen kommen kann, werde ich in diesem Teil erläutern. Die Einführung zu Clickbaiting-Seiten ist auch dahingehend wichtig, dass in späteren Teilen des Artikels erläutert wird, wie Clickbaiting dazu genutzt wird, um diverses Gedankengut erfolgreich in sozialen Netzwerken zu verteilen.

Für den zweiten Teil habe ich noch kein passendes Stichwort gefunden, welches diesen exakt zusammenfassen würde. Thema sollte speziell das Verhalten von Menschen in sozialen Netzwerken sein, wenn es um heikle Themen wie Selbstjustiz, Kindermisshandlung, Tierquälerei geht. Hierbei stelle ich mir die Frage, warum es so scheint, als ob Menschen im richtigen Leben pazifistisch und friedfertig eingestellt sind und im Internet dann ein gegensätzliches Verhalten an den Tag legen.

Anschließend wird das Thema konkret auf die öffentliche Bloßstellung im Internet geleitet. Hierzu zählt insbesondere die Hetze in sozialen Netzwerken. Besonders heikel ist dies, wenn persönliche Informationen vermeintlicher Täter veröffentlicht werden.

Im vierten Teil wird die politisch rechte Ecke und deren (vermeintliche) Aktivität in sozialen Netzwerken beleuchtet. Anhänger dieser Mentalität versuchen auf neuen Wegen, Mitglieder für ihre Vereinigungen zu werben. Von Falschmeldungen bis zu subtilem Anstacheln zum Fremdenhass scheint es hier alles zu geben. Eine für mich persönlich beängstigende Entwicklung ist, dass Aussagen wie "Ich bin ja kein Rassist, aber..." immer salonfähiger zu werden scheinen.

Der fünfte Teil des Artikels wird dazu dienen, die rechtlichen Konsequenzen für Hetze in sozialen Netzwerken kurz aufzuzeigen. Das Internet ist trotz der vermeintlichen Anonymität der Nutzer kein rechtsfreier Raum. So gibt es auch hier ein paar sehenswerte Gerichtsurteile zu nennen.

Nachdem in den Teilen eins bis fünf sozusagen die Missstände aufgezeigt wurden, werde ich im sechsten Teil denjenigen Aufmerksamkeit schenken, welche sich gegen diese einsetzen. Es ist wichtig, zu erwähnen, dass bereits aktiv versucht wird, Menschen auf ihr Verhalten im Internet aufmerksam zu machen und sie zu sensibilisieren. Auch gibt es humorvolle und satirische Ansätze, welche ich in diesem Teil ebenfalls andeuten werde.

Abschließend wird als praktischer Exkurs ein Ereignis, das Anfang 2014 in Luxemburg stattfand, beleuchtet. Besonders dadurch, dass es sich hier um ein kleines Land mit einer eigenen Sprache handelt, werden Inhalte in sozialen Netzwerken innerhalb von Stunden potenziell für alle Einwohner des Landes sichtbar, was auch schon öfters nach hinten losging. Da ich selbst Luxemburger bin, ist es für mich interessant, anhand dieses Beispiels noch einmal konkret das Verhalten von Menschen in sozialen Netzwerken aufzuzeigen.

Zusammenfassend sollen also diverse Phänomene in sozialen Netzwerken und die dadurch ausgelösten Konsequenzen und Gegenreaktionen beleuchtet werden. Das konkrete Fallbeispiel zum Schluss soll einen genaueren Einblick liefern und die zuvor aufgestellten Überlegungen illustrieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen